Einmal mehr hat es uns in den französischen Jura, Departement Doubs, gezogen. Dort findet man perfekte Möglichkeiten für Höhlentouren aller Art. Dieses Mal ging es darum, unsere Nachwuchsgruppe an die Welt der Vertikalhöhlen heran zu führen. Nachdem im Sommer ein Seiltechnikseminar in Franken absolviert wurde, konnten nun einfache Schachthöhlen in Frankreich besucht werden. Leonie, Carola, Kai und Julian wurden perfekt von den alten Hasen Pauline, Katharina und Matze betreut. So konnten die Grotte des Cavottes und der Gouffre des Ordons sicher befahren werden und diejenigen, die zum ersten Mal in den französischen Höhlen unterwegs waren, kamen aus dem staunen nicht heraus: riesige Hallen in der fast 4 km langen Cavottes, diese "unendlichen Weiten" (vgl. Captain Kirk, 1977), auf die man erst trifft, nachdem man durch kleine Gänge gerobbt ist, eine Querung an einem Abgrund und schließlich die zentrale Abseilstelle überwunden hat, die märchenhaft geschmückte Halle der Ordons, in die man von der Decke freischwebend am Seil hinabgleitet - da waren auch die, die dieses Erlebnis schon öfters mitmachen durften, begeistert.
Für Pauli und Manne gab es in der Cavottes dann auch noch etwas Neues: zum ersten Mal ging es den Schacht P20 hinunter. Von oben hätten wir nicht gedacht, dass dieser Schacht so schön ist: Er besitzt bizarre, ausgewachene Facetten, die selbst unsere erfahrenen Schachtgänger zum schwärmen brachten. Am Grund angekommen wurde in vielen kleinen und sehr schlammigen Schlufen die Fortsetzung gesucht. Nach einiger Sucherei wurde der "Briefkasten" gefunden, der zum nächsten 20m-Schacht führt. Cavottes, wir kommen wieder!
Leider war am Abreisetag das Wetter sehr schlecht. Es regnete ununterbrochen und die letzte Aktion - Grotte des Faux Monnayeurs mit Abseilen von der Felsterasse - musste buchstäblich ins Wasser fallen.
Alle sind sich einig: es war ein tolles verlängertes Wochenende!