Das Dettinger Hölloch ist eine riesige Abbruchkante am Trauf der Schwäbischen Alb im Ermstal. Der Wanderweg führt direkt durch die Kluft und ist eine Reise wert. Ebenfalls in dieser Kluft ist der Höllochschacht angelegt, der über mehrere Etagen 74 m in die tiefe führt. Er ist neben dem Rossgallschacht und dem Eichbergschacht unser wichtigstes Übungsobjekt für die Einseiltechnik. Der Schacht ist im Winter verschlossen und wird normalerweise etwas später als andere Höhlen wieder geöffnet. Viele Fledermäuse nutzen diese Spalte als Winterquartiier, es sind jedoch teilweise auch im Sommer Tiere anzutreffen. Die Fledermausexperten vom Regierungspräsidium bitten deshalb dringend, die Höhle nicht mehr mit Karbidlampen zu befahren. Jeder, der in diese Höhle einsteigt sollte genau wissen was er tut, denn der Ausbau ist alles andere als perfekt:
Man findet jede Menge Sicherungseinrichtungen: Spit M8, Schwerlastanker M8 und M10, alte Rostnägel mit Ringen, ein Klebeanker ist inzwischen wieder ausgebrochen... Man sollte die Höhle sehr umsichtig einbauen, denn die vorhandenen Sicherungspunkte sind zum Teil unbrauchbar und zum Teil an der falschen Stelle. Man trifft ausschließlich gedrehte Laschen an, obwohl überall gebogene hingehören. Wir verbauen aus diesem Grund an den meisten Laschen zwei Karabiner.
Im unteren Bereich sind die Sicherungspunkte so angebracht, dass es sich nicht umgehen lässt, dass das Seil zweimal über den Felsen läuft. Hier ist allergrößte Vorsicht und Aufsteigen mit Seilschonern angesagt!
Um zur untersten Abseilstelle zu gelangen, muss man ein kleines Stück frei klettern. Die Tritte sind ganz gut, trotzdem ist auch hier aller größte Vorsicht angebracht, denn ein Sturz würde vier Meter in die Tiefe führen!
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die gesamte Region um das Dettinger Hölloch wunderschön ist. Es lohnt sich den Wanderweg am Trauf entlang ein Stück weiter zu gehen und dort von den tollen Aussichtspunkten am Rossfeld in die Ferne zu blicken.