Um den Gouffre de Vauvougier zu befahren, benötigt man viel Seil und viele Karabiner! Der Weg ist nicht ganz einfach zu finden und man kann schnell im falschen Schacht landen. Als wir 2014 in die Höhle einstiegen, plätscherte ein kleiner Bach in den imposanten Einstiegsschacht. Um das Seil hochwassersicher und freihängend einbauen zu können, muss man erst einmal einige Meter waagrecht traversieren, wobei teilweise keine Tritte in senkrechten Wand zu finden sind. Vom doppelten, zentralen Aufhängungspunkt aus, kann man über eine einzige Umstiegstelle - auch diese ist freihängend - bis zum Schachtgrund abseilen. Möchte man den Hauptweg befahren, sollte man das allerdings nicht tun, sondern in ca. 30 Meter (?) Tiefe anfangen zu pendeln um anschließend einen Sicherungspunkt zu erreichen, der den Einstieg in einen kleinen, ansteigenden Quergang darstellt. Von dort aus ist der weitere Weg einfach zu finden und man gelangt über mehrere Abseilstellen in horizontale Passagen. Ein weiterer Schacht ist mit einem Fenster an der Seite versehen (Puits de Pendule), in das man hinein pendeln muss. Wir sind nach zwei weiteren Schächten umgedreht, als wir keine Seile mehr hatten (wir mussten leider zweimal wegen ein paar Meteren anstückeln) und unsere 45 Karabiner verbaut waren.
Cooles Loch und absolut nichts für Anfänger! Als wir nach 8 Stunden wieder im Hauptschacht zurück waren, hatte der kleine Bach sich in einen rauschenden Wasserfall verwandelt. Der Aufstieg in der Gischt war spektakulär aber nicht gefährlich. Da es den ganzen Tag geregnet hatte, war der Feldweg zur Höhle total aufgeweicht und wir mussten uns mit dem Auto Meter für Meter zurück arbeiten. Bei Regen sollte man weiter vorne parken, wo der Weg noch befestigt ist, sonst endet der Tag wie bei uns in einer zähen Autoschiebeaktion.