Der Gouffre de Baume des Cretes ist einer der Zustiege ins Verenau-System. Beeindruckend ist vor allem der Einstiegsschacht und die erste Halle mit ihren riesigen Dimensionen. Der 39 Meter tiefe Schacht wird am besten von ganz oben eingebaut. Man kann auch ein Stückchen nach unten klettern und über die Traverse gegenüber einbauen. Dadurch spart man ein paar Meter Aufstieg und auch die Traverse hat ihre Reize. Für leidenschaftliche Abseiler und abseilende Aufsteiger bietet sich noch die Möglichkeit an, von ganz oben abzuseilen und für den Aufstieg ein zweites Seil vom Baum zur Traverse zu legen. Dann kann man beim Aufstieg bereits unten bequem aussteigen.
Die Halle,die man vom Schachtgrund aus erreicht und die man dann auf einem Pfad weiter steil nach unten durchquert, bietet einige Superlative: Die gewaltigenTropfsteine passen zum riesigen Durchmesser der Halle. Am Ende der Halle muss man den Weg zwischen Versturzblöcken suchen. Wenn man sich links hält und die Befahrungsspuren beachtet, ist der richtige Schluf aber relativ schnell gefunden. Man seilt dann weiter über einige kleine Stufen ab und gelangt so zu einer schrägen Rutsche, die in die Salle des Dolois führt. Nachdem man staunend die Tropfsteine bewundert hat, geht es gegenüber der Rutsche durch einen Schluf nach oben zur nächsten Abseilstrecke, die 15 Meter freischwebend zum rauschenden Bach hinunter führt. Nach starken Regenfällen rauscht das Wasser an mehreren Stellen in die Tiefe. Dann wird diese Abseilstelle zu einer der schönsten der Region. Wenn man dem Wasser folgt, trifft man auf einige Sinterbecken, an denen sich der Bach teilt. Hier muss man eine Kehrtwende um fast 180° machen, sonst landet man über eine weitere kleine Stufe in einem verschlammten, blind endenden Gang.
Ist man im richtigen Gang angekommen, wird noch einmal ein Seil eingebaut um erst zu traversieren und anschließend in den Meander (Galerie des Chinois) abzusteigen. Nach einiger Turnerei im Meander trifft man auf einen Halbsiphon, der bereits nach einem Neoprenanzug schreit - zumindest bei dem Wasserstand, den wir antrafen. Aus diesem Grund sind wir bis jetzt immer an dieser Stelle umgekehrt. Von dort aus dürfte es nicht mehr weit bis zum Abstieg zum Collecteur sein.